Eine Umfrage der Uni Bayreuth und der Management-Beratung Horvath & Partners ergab, dass lediglich 40 Prozent der auslagernden Unternehmen danach zufrieden sind. Dabei verfehlten 60 Prozent mindestens ein Ziel der Auslagerung. Interessanter Weise war nicht mal die Kostenreduzierung das oberste Ziel. Diese kam erst an dritter Stelle hinter Verbesserung der Servicequalität und Modernisierung der IT. Verwunderlich ist aber auch, dass gerade die Unternehmen mit kleinerem Outsourcing-Volumen ihre Ziele häufiger erreichen.

Woran mag es liegen, dass eine so hohe Anzahl unzufrieden ist mit den Outsourcing Ergebnissen? Ein wesentlicher Punkt ist sicher die mangelnde Vorbereitung. Beide Seite – also Outsourcing-williges Unternehmen und Anbieter – müssen sich über die Leistung einig sein und diese auch erfüllen können. Hier gilt es im Vorfeld bereits durch entsprechende Beratung das Vertragswerk entsprechend zu erarbeiten und alle Punkte aufzunehmen, die von Bedeutung sein können und sich dabei nicht vor zu viel oder zu Detailhaltigkeit fürchten. Beispielsweise sollte auf die Mitwirkungs- und Beistellleistungen eingegangen werden. Es muss sichergestellt werden, dass der Kunde überhaupt in der Lage ist in fachlicher und zeitlichter Hinsicht den Prozess zu unterstützen und eventuelle zusätzlich externe Ressourcen müssen mit eingerechnet werden. Aber auch die Anbieter müssen ihre Leistung erbringen können. Kunden sollten daher auch gezielt fragen was der Anbieter nicht leisten kann oder wo Probleme auftreten könnten. Unter Umständen gilt es mehrere Partner zusammen arbeiten zu lassen, ohne dabei aber durch den eigenen Vertrag die Kontrolle aus der Hand zu geben.

Auch ein neuer Trend lässt sich ausmachen: Multicourcing. Mehrere Anbieter teilen sich Projekte in Form von Kooperationsaufträgen. Aber auch hier gibt es Probleme, nämlich dann wenn diese nicht effizient zusammen arbeiten. Datenanalyse gewinnt hier entscheidend an Bedeutung. Umso wichtiger ist eine klare Governance. Diese muss Performance, Risiko und Compliance gewährleisten. Gerade der kleinere Mittelstand wird es hier weiterhin schwer haben und tut gut daran den möglichen Anbieter sehr früh in das Vorhaben einzubinden.

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